Täglich geben wir den Kindern Anweisungen, z.B. zieh deine Schuhe an, wasch deine Hände, es ist Zeit fürs Bett, räum deinen Teller ab etc. Die meisten sind Tag täglich dieselben und dennoch häufig eines der grössten Diskussionsthemen. Damit Anweisungen möglichst konfliktfrei funktionieren, gibt es hierzu ein paar Tipps.

  • Geben Sie immer nur eine Aufforderung auf einmal!

Wenn ich möchte, dass eine Anweisung erfolgreich umgesetzt wird, dann gilt das oberste Gebot „so einfach wie möglich“ – daher eine Anweisung nach der Anderen. (Ritualisierte Abläufe zählen hier nicht dazu, z.B. Pyjama anziehen, Zähneputzen und ins Bett gehen)

  • Stellen Sie die Aufforderung nicht in Form von Fragen, Bitten oder Verboten!

„Kannst du bitte den Tisch decken?“. Diese Frage lässt dem Kind die Option, Nein zu sagen. Wenn ich dem Kind die Option lassen möchte, kann ich diese Frage stellen (Im Sinne von einem Gefallen einfordern). Wenn es eine Anweisung ist, die umgesetzt werden soll, dann sagen Sie direkt was sie erwarten „Emilia, deck (bitte) den Tisch!“

  • Sagen Sie konkret, was Sie möchten!

Wir neigen dazu, die Dinge im Alltag nicht direkt zu benennen, und erwarten dennoch eine Handlung, z.B. „deine Jacke liegt schon wieder auf dem Boden“. Daher ist es besser sich klar auszudrücken was mach erwartet: „Tobias, häng deine Jacke auf den Haken!“

  • Stellen Sie nur Aufforderungen, deren Einhaltung Sie auch durchsetzen wollen!

Überlegen Sie sich vorab, welchen Kampf sie kämpfen möchten. Damit ihr Kind lernt, das Aufforderungen eingehalten werden müssen, müssen Sie auch darauf achten, dass Sie diese durchsetzen bis sie erledigt sind. Daher: Überlegen Sie sich vorab, ob Sie Zeit und Energie dazu haben, die Aufforderung bis zur Beendigung durchzuhalten, oder ob Sie eine andere Konsequenz wählen. Beispiel: Die Jacke liegt am Boden. Variante 1: Sie fordern ihr Kind auf, diese aufzuhängen. Variante 2: Da sie Staubsaugen möchten, räumen Sie die Jacke aus dem Weg – mit der Konsequenz, dass ihr Kind die Jacke am nächsten Morgen nicht dort auffindet, wo sie sein sollte (da ihr Kind die Jacke nicht auf den Haken gehängt hat).

  • Sichern Sie sich die Aufmerksamkeit Ihres Kindes, bevor Sie die Aufforderung aussprechen und sorgen Sie dafür das ihr Kind nicht abgelenkt ist!

Dies ist ein entscheidender Punkt, der häufig im Alltag vernachlässigt wird und zwar in beide Richtungen. Beispiel: Sie stehen in der Küche am Herd und rufen ins Wohnzimmer, die Kinder sollen Tischdecken. Dabei können weder Sie überprüfen, ob ihr Kind Ihr Kind die Aufforderung verstanden hat, noch ist das Kind aufnahmefähig, wenn es sich mitten im Spiel befindet. Daher: warten Sie bis ihr Kind Blickkontakt mit ihnen aufgenommen hat, bevor sie die Anweisung geben.

  • Nur wenn Sie anwesend sind, können Sie kontrollieren, ob Ihr Kind der Aufforderung nachkommt!

Dies ist vor allem dann notwendig, wenn ihr Kind immer wieder versucht auszuweichen oder die Aufgabe zu umgehen versucht. So vermeiden Sie, dass Sie Aufforderungen mehrfach wiederholen müssen. Beispiel: Wenn ihr Kind nachhause kommt, stehen Sie bereits im Gang und reagieren gleich, wenn das Kind die Jacke nicht auf den Haken hängt. Oder: Sie gehen nach dem Essen gemeinsam in die Garderobe um zu sehen, ob alles an Ort und stelle ist.

  • Geben Sie die Aufforderung gelassen aber bestimmt.

Gerade bei Aufforderungen, die man immer wieder wiederholen muss, neigen wir dazu, bereits genervt diese Anweisung zu geben. Dies puscht die Situation emotional auf.

Quelle: Claus Jacobs, Franz Petermann. Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen.

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LUFTSPRUNG – Praxis für Ergotherapie